Mythos 7: Automotive Health ist tot
Die Zukunft des Autos hat begonnen. Es wird weit mehr sein als ein reines Fortbewegungsmittel, sondern vielfältige neue Funktionen übernehmen. Ganz vorne steht dabei die Verbindung zum Thema Gesundheit. Oftmals wird Automotive Health noch belächelt. 7 Mythen gilt es zu überwinden, um zu erkennen, dass das gesunde Auto eine große Zukunft hat. Heute stellen wir den letzten Mythos vor.
Von Prof. Dr. David Matusiewicz
MYTHOS 7:
Das Thema Automotive Health ist tot
Es gibt bereits viele Automotive-Health-Anwendungen, die bereits in der Praxis genutzt werden. Seien es ergonomische Sitze, die bereits seit den 1970er-Jahren bei Opel verbaut wurden, oder die berühmte Kaffeetasse als Kontrollleuchte im Cockpit eines Daimlers, die es seit 2009 gibt. Auch der eCall – ein seit 2018 von der Europäischen Union vorgeschriebenes automatisches Notrufsystem für alle neuen Pkw-Modelle – ist eine solche Anwendung. Bei einem schweren Verkehrsunfall wird hierbei die Notrufzentrale automatisch alarmiert. Es werden wichtige Informationen wie Standortdaten, Unfallzeitpunkt und Zahl der Insassen übermittelt. Zwar ist seit dem auf Eis liegenden Fit-Driver-Konzept von Audi wenig Neues über Automotive Health zu lesen, im Hintergrund laufen allerdings viele Patente, sodass das Thema in naher Zukunft wieder sichtbarer wird. Es bleibt also spannend.
- Mythos 1: Automotive Health ist nur ein Marketinggag der verzweifelten Automobilbranche
- Mythos 2: Automotive Health ist bald kein Thema mehr
- Mythos 3: Automotive Health umfasst vor allem Gesundheitsdiagnostik
- Mythos 4: Pflanzen haben nichts im Auto verloren
- Mythos 5: Automotive Health ist eine Insellösung
- Mythos 6: Automotive Health hat nur was mit dem privaten Pkw zu tun
- Mythos 7: Auotmotive Health ist tot
David Matusiewicz ist Professor für Medizinmanagement an der FOM Hochschule – der größten Privathochschule in Deutschland. Seit 2015 verantwortet er als Dekan den Hochschulbereich Gesundheit & Soziales und leitet als Direktor das Forschungsinstitut für Gesundheit & Soziales (ifgs). Darüber hinaus ist er Gründungsgesellschafter des Essener Forschungsinstituts für Medizinmanagement (EsFoMed GmbH) und unterstützt als Gründer beziehungsweise Business Angel technologiegetriebene Start-ups im Gesundheitswesen.
Der vorliegende Beitrag basiert auf der im Winter 2019 von der FOM-Hochschule in Düsseldorf veranstalteten zweiten „Automotive Health Conference“ in Deutschland. Zahlreiche Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft gaben einen Überblick über aktuelle Entwicklungen des neuen Geschäftsfeldes „Automotive Health“ und diskutieren anhand praktischer Anwendungsbeispiele Chancen und Grenzen der neuen Technologien.