Serie Benchmarks: Global Innovation Index
Unternehmen, die sich im Ideenwettbewerb von der Konkurrenz abheben wollen, müssen laufend einzigartige Produkte auf den Markt bringen. Aber lässt sich objektiv messen, wie innovativ ein Unternehmen ist? Etliche Rankings versuchen sich daran – und müssen letztlich doch scheitern. Eine Metaanalyse mit besonderem Blick auf das Abschneiden der Gesundheitsbranche im Innovationswettkampf.
Global Innovation Index
Der Global Innovation Index (GII) hebt sich deutlich von anderen Innovationsrankings ab, denn es ist die einzige Untersuchung, die die Leistungen einzelner Staaten statt Unternehmen auswertet. Dazu ziehen die Forscher Daten von Institutionen, aus dem Bildungswesen, zur Infrastruktur und der Marktentwicklung heran und untersuchen die Innen- und Außenwirkung der Innovationskraft der Staaten. Zusammengefasst ergibt das den Global Innovation Index.
Die europäische Rangliste führt die Schweiz an, gefolgt von Schweden und den Niederlanden. Das Ranking nach den jeweiligen Regionen überrascht kaum und zeigt ganz vorn industriestarke Nationen. Sortiert nach dem jeweiligen Einkommen entpuppen sich jedoch innovationsstarke Staaten, die nicht jeder auf dem Schirm hat. Im Feld des gehobenen mittleren Einkommens steht auf Platz 3 beispielsweise Bulgarien, beim Ranking der Staaten mit geringen mittleren Einkommen ist Georgien in die Top drei geklettert. Einen rasanten Aufstieg hat Israel hingelegt, reiht sich im internationalen Vergleich auf Rang zehn ein – direkt hinter Deutschland. Irland ist in diesem Jahr aus den Top 10 geflogen.
Insgesamt investieren die Staaten laut GII immer mehr in Innovation. Zwischen 1996 und 2016 haben sich die Ausgaben mehr als verdoppelt, auch im Jahr 2017 sind die Staatsausgaben für Innovationen um fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr gewachsen. Bei den Unternehmen lagen die Investitionen sogar im 6,7 Prozent höher als im Vorjahr. Damit übertrumpfen beide das BIP-Wachstum deutlich.
In diesem Jahr widmet sich der GII intensiv der Gesundheitsbranche. Dafür haben die Forscher zwar kein eigenes Ranking erstellt, aber Innovationstrends ausfindig gemacht und betont, wie wichtig der Gesundheitssektor für die Wirtschaft ist. Allerdings sind die Gesundheitsausgaben der USA, dem größten Gesundheitsmarkt der Welt, gemessen am BIP nur minimal gewachsen. Die pharmazeutische Forschung werde zusätzlich durch steigende Kosten und sinkende Zulassungen gebremst. Besser läuft es für die Medizintechnik. Laut GII gehört sie seit dem Jahr 2016 zu den fünf am stärksten wachsenden Technologiebereichen und hat in diesem Jahr erstmals die Pharmazie bei der Zahl neuer Patentanmeldungen überholt. Trends wie 3D-Druck, OP-Roboter, personalisierte Medizin und die Züchtung von Gewebe lassen den Einfluss der Medizintechnik in der Gesundheitsbranche wachsen.